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veröffentlicht am 15.06.2022
Autor:Cornelia Meutzner
Besonders geeignet für:
HikerFolge uns zu einem entspannten Spaziergang in die abwechslungsreichen Waldgebiete der Heideregion. Wie sind die Heidewälder entstanden? Was macht ihren Reiz aus? Und welche sind die schönsten Waldwanderwege?
Die Seele wird vom Pflastertreten krumm. Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden und tauscht bei ihnen seine Seele um. Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm. Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden. (Erich Kästner)
Wer öfters mal „im Wald steht“ ist keineswegs verwirrt, sondern meist sehr entspannt. Wer zudem nicht nur steht, sondern auch geht, genießt ein hervorragendes Heilmittel, das es eigentlich auf Rezept geben sollte. Wirkt es doch besser als manche Medizin.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen schon lange: Bewegung in der Natur verbessert sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit spürbar: Sie
Unbestritten ist auch der Wert der Entspannung. Dabei steht das Wandern im Wald einem Aufenthalt am Meer oder in den Bergen in nichts nach. Der Vorteil: Man muss nicht weit reisen, um sich in die natürliche Wellnessoase zu begeben.
Warum ist die Wirkung so groß? Es ist das Erleben mit allen Sinnen und die Auszeit vom üblichen Trubel der heutigen Welt. Die staubarme, sauerstoffreiche Luft in den Wäldern ist so rein wie sonst nur an der See. Sie wird im Wald zu jeder Jahreszeit mit vielfältigen ätherischen Düften erfüllt. Das Rauschen der Bäume und der Gesang der Vögel sind ein wohltuender Kontrast zum Lärm von Straßen und Städten. Die natürlichen Farben und das Spiel von Licht und Schatten entspannen die Augen. Dieses kostenlose Entspannungspaket bietet die Heideregion in vielfältiger Weise. Eine zusätzlich verstärkende gesundheitliche Wirkung wird der Nähe zum Wasser zugeschrieben. Viele der Waldwanderpfade führen an sanft plätschernden Bächen und verschwiegenen Seen entlang. Sie bieten besonders schöne Anblicke und Plätze zum Innehalten.
Große Waldflächen prägen heute das Landschafsbild im Landkreis Uelzen. Doch das war nicht immer so. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren weite, nahezu baumfreie Landstriche aus Heide und Moor typisch für den Norden. Danach begann das Zeitalter der intensiven Land- und Forstwirtschaft. Im Zuge dessen wurden einstmalige Heideflächen großräumig zu Wäldern aufgeforstet. Dort wo man heute unter dem Schutz der Bäume dahinwandert, gab es vor 100 Jahren oftmals noch offene Heidegebiete. Als Zeitzeugen dieser Epoche sieht man heute noch vereinzelt ehemalige Solitärbäume, zumeist uralte Buchen und Eichen, Wacholderbüsche und Heidekraut in den nunmehr geschlossenen Wäldern.
Zu Beginn der Aufforstung auf dem sandigen Heideboden war die Kiefer der Baum der Wahl. Kiefern sind, wie auch Birken sogenannte Pionierbäume. Sie wachsen, wo sonst nichts wächst. In der modernen Forstwirtschaft setzt man mehr und mehr auf Artenvielfalt und Nachhaltigkeit. So wachsen zwischen Nadelbäumen neue Nachbarn wie Buchen, Eichen und Douglasien heran. Sie begründen eine neue Ära des Mischwaldes, dessen natürliche Flora weit weniger anfällig für Sturmschäden, negative Umwelteinflüsse oder die Massenvermehrung von Schädlingen ist. Gleichzeitig bereichern sie den Lebensraum für die unzähligen kleinen und großen Waldbewohner. Es blüht und grünt vielfältig in den neuen Flächen:
bereichern den Boden und bieten ein abwechslungsreiches Bild zu jeder Jahreszeit. Auch dem Totholz kommt eine große Bedeutung zu. Morsche Bäume, alte Stämme am Boden oder auch Reisighaufen bieten die Lebensgrundlage für Tausende Insekten- und Pilzarten.
Die Ruhe der herrlichen Wälder wirkt nicht nur auf uns Menschen. Unter dem Schutz der Bäume und an den Gewässern in der Heideregion leben viele, teils sehr seltene Insekten, Vögel und Wildarten. Die meisten sind scheu und vorsichtig. Doch dem ruhigen Wanderer, der sich als Teil der Natur verstehen kann, wird sich diese herrliche lebendige Vielfalt erschließen. Ob unter frischem Grün, im Zauber der Herbstfarben oder in winterlicher Pracht. Schön und abwechslungsreich sind die hiesigen Wälder. Eigentlich muss man nur losmarschieren, um sie zu entdecken.
Achtsames Waldbaden wirkt entschleunigend und kann zu mehr Kraft und Lebensfreude führen. Kursleiterinnen und Kursleiter bieten das Waldbaden in unterschiedlichen Orten in unserer Region zu bestimmten Terminen, aber auch auf Anfrage für Einzelpersonen oder Gruppen an. Dabei greifen sie auf unterschiedliche Methoden wie Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübungen zurück.
Bestens ausgeschilderte Wanderwege in der Heideregion findest Du in der Broschüre „Wander- und Erlebnispfade“, erhältlich in allen Tourist-Informationen oder in unserem Webshop. Alle Details zu den Wander- und Erlebnispfaden findest Du aber auch online auf unserer Webseite.
Am Museumsdorf Hösseringen beginnt ein Teil des „Kulturhistorischen Wassererlebnispfads Hardautal". Der Weg führt 20 km entlang des Hardau-Flusses durch eine idyllische Wald- und Wiesenlandschaft. Zahlreiche Informationspunkte vermitteln Historisches und Wissenswertes zur Bedeutung des Wassers für Menschen und Natur.
Vom Parkplatz des Museumsdorfs in Hösseringen läuft man auf dem „Waldgeschichtspfad Schooten" 3,2 km lang auf federndem Boden durch eine verschwiegene Waldfläche. Informationstafeln verweisen auf die Waldgeschichte, verschiedene Baumarten und erklären Interessantes zur Waldbewirtschaftung. Besonders die uralten Buchen sind sehenswert.
Entlang der Ilmenau verläuft ein idyllischer Wanderweg über 6,3 km durch wunderschöne Laub- und Nadelwälder. Er führt direkt am Heidekloster Medingen vorbei, dass von April bis Oktober besichtigt werden kann.
Ausgehend vom Schwimmbad in Ebstorf wandert man auf dem Wanderweg „Ahrensberg" 4 km durch Felder, Wiesen und abwechslungsreiche Waldstücke. Besonders interessant sind der kreuzende Naturlehrpfad, üppige Adlerfarne, ein als „grüner Tunnel“ bezeichneter Hohlweg und der Blick auf das Kloster Ebstorf (Besichtigungen von April bis Oktober).
Blaue Schilder begleiten Dich ab dem Startplatz der Revierförsterei Lintzel zu einem waldgeschichtlich interessanten und romantischen Flecken im Lintzeler Wald. Rund 2,5 km laufen Sie auf dem „Blauen Waldpfad Lintzel" auf Moos, Nadel- und Laubstreu, auf Humus oder reinem Sand.
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Sonntag | 10:30 - 17:30 |
Saison vom 15. März bis 31. Oktober: Di. bis So. und an Feiertagen
29556 Hösseringen, Am Landtagsplatz 2
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Während der Öffnungszeiten sind die Führungen durch das Kloster durchgehend, so dass der Besucher jederzeit einsteigen kann. Das Verpasste wird im Anschluss wiederholt. Die Führungen dauern 70-90 Minuten. Für Gruppen ab 20 Personen wird um vorherige Anmeldung gebeten.
29574 Ebstorf, Kirchplatz 10
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