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veröffentlicht am 03.08.2022

Beerenlese – Wilde Köstlichkeiten aus der Natur

Autor:Cornelia Meutzner

Seit Urzeiten waren wilde Beeren eine wichtige Grundlage der menschlichen Ernährung. Heute stehen sie nur noch selten auf dem Speiseplan. Doch nach wie vor gibt es gute Gründe, den Köstlichkeiten aus der Natur Aufmerksamkeit zu schenken.

Von Juni bis Oktober lässt sich in Wald und Flur eine reichhaltige Auswahl an Früchten finden, die nicht nur herrlich schmecken, sondern auch sehr gesund sind. Wildbeeren enthalten viel mehr Vitamin C, Mineralien, Ballaststoffe und zellschützende Antioxidantien als ihre Verwandten aus dem Supermarkt. In der Küche lassen sie sich vielfältig verarbeiten: ob im Müsli, auf Kuchen und Süßspeisen, als Marmelade oder als Beilage zu herzhaften Gerichten.

Blaue Vitaminbomben

In den ersten warmen Frühjahrstagen erwacht das Heidelbeerkraut aus dem Winterschlaf. Dann bedeckt es weite Flächen unter lichten Kiefernwäldern mit einem leuchtend hellgrünen Teppich. Bald schon zeigen sich auch die ersten Blüten. Die zarten, mattweißen Glöckchen schimmern wie kleine Perlen. Viele von ihnen werden sich bis Juni in blaue Beeren verwandeln. 

Heidelbeeren gehören zur Familie der Heidekrautgewächse und damit zur typischen Flora der Region. Für kaum eine andere Pflanze wurden im Laufe der Zeit so viele Beinamen erfunden: Schwarzbeere, Mollbeere, Wildbeere, Waldbeere, Bickbeere, Zeckbeere, Moosbeere sind nur einige davon. Der bekannteste ist Blaubeere, und der trifft es auch am besten. Die Intensität der blauen Farbe und das konzentrierte Aroma kennt jeder, der schon mal von den wilden, sonnengereiften Früchten genascht hat. Im Vergleich dazu sind die amerikanischen Verwandten der Waldheidelbeeren, die Kulturheidelbeeren, deutlich größer und lassen sich durch die Wuchshöhe der rund 1,80 m hohen Sträucher angenehm pflücken.

Auf mehreren Plantagen bei uns im Landkreis werden die dicken, saftig-prallen Kulturheidelbeeren kultiviert. Während der Saison (ab Mitte Juli bis Mitte September) können die Beeren vor Ort zum Teil selbst geerntet werden. Außerdem findet man sie in vielen Hofläden in der Region.

Aromawunder Walderdbeere

Wie der Name schon sagt, sind Walderdbeeren bevorzugt in der Nähe des Waldes zu finden. Sie wachsen oft auf Kahlschlägen oder Lichtungen, die reichlich Sonne abbekommen. Aber auch im Garten lassen sie sich als grüne Bodendecker sehr gut vermehren. Mit weißen Blüten übersät, bieten die wilden Pflanzen im Frühjahr unzähligen Insekten eine pollenreiche Nahrung. Dank der fleißigen Helfer zeigen sich im Juni die ersten leuchtend roten Früchte. Im Vergleich zu Erdbeeren vom Feld sind diese relativ klein, haben aber einen besonderen, unglaublich intensiven Geschmack. 

Walderdbeeren sind übrigens nicht die Wildform unserer Kulturerdbeeren. Die stammen ursprünglich aus Amerika. Genaugenommen handelt es sich bei den roten Früchten auch gar nicht um Beeren. In der Botanik werden Erdbeeren als „Sammelnussfrüchte“ oder „Scheinfrüchte“ bezeichnet. Was wir so gerne genießen, ist aus wissenschaftlicher Sicht ein roter Blütenboden, auf dem viele kleine Nüsschen angeordnet sind.

Pionierpflanze des Waldes: Wilde Himbeeren

Als Pionierpflanzen siedeln sich Himbeeren gerne auf Kahlflächen und an Wegrändern an, wo man von Juni bis zum ersten Frost ihre schmackhaften Früchte ernten kann. Himbeeren wie auch Brombeeren sind im wissenschaftlichen Sinne ebenfalls keine echten Beeren. Hier spricht der Botaniker von Sammelsteinfrüchten, die aus vielen kleinen Fruchtkugeln mit je einem Samenkorn zusammengesetzt sind. 

Der Name Himbeere birgt aber noch weitere Überraschungen. Er leitet sich aus dem altnordischen und angelsächsischen ab und bedeutet „die Beere der Hirschkuh“. Die Begegnung mit einer Hirschkuh am Himbeerstrauch wird aber eher selten vorkommen.

Dornige Süßigkeit: Brombeeren

Die erste Silbe im Namen der Brombeere stammt von dem mittelhochdeutschen Wort „brame“ ab, was Dornenstrauch bedeutet. Wer sich schon mal in einer Brombeerhecke verheddert hat, wird den Namen sehr passend finden. Brombeeren blühen nicht zu festen Zeiten. Oft finden sich reife und unreife Früchte neben letzten Blüten an einem Strauch. Je sonniger der Standort, umso schmackhafter werden die Beeren. Wenn sie blauschwarz glänzen und sich leicht ablösen lassen, sind sie perfekt. Generell reicht die Erntezeit von August bis Oktober.

Herbe Früchte: Preiselbeere

Die Preiselbeere ist die rote Schwester der Heidelbeere. Die botanischen Verwandten vertragen sich gut. Wie auch die Heidelbeere schätzen Preiselbeeren die Symbiose mit einem unterirdischen Mykorrhiza-Pilz zum gegenseitigen Nahrungsaustausch. Auch wachsen Preiselbeersträucher oft inmitten großer Heidelbeerflächen. Besonders im Winter kann man sie gut unterscheiden, denn als immergrünes Gewächs wirft die Preiselbeere ihre Blätter nicht ab. Ihr dunkles Laub übersteht frostige Zeiten. Auch die festen roten Früchte können die Kälte gut vertragen und dienen Vögeln noch lange als vitaminreiche Nahrung. Das Sammeln der kleinen Beeren ist etwas mühselig, lohnt sich aber. Mit ihrem herb-säuerlichen Geschmack passen sie hervorragend zu Fleischgerichten oder auch in einen Obstkuchen. 

Nur nach Behandlung zu genießen

Der Wert der Früchte von Hagebutten, Schlehen, Sanddorn, Ebereschen und Weißdorn erschließt sich nicht beim Verzehr direkt vom Strauch. Im rohen Zustand schmecken sie fürchterlich. In der Küche bieten die bunten Beeren aber variantenreiche Möglichkeiten zur Verarbeitung, und für die Gesundheit sind sie Gold wert. Es lohnt sich, sich genauer mit diesen nützlichen Geschenken der Natur zu beschäftigen.

Sammeln ohne Reue

Die Natur birgt ein schier unerschöpfliches Potenzial an kulinarischen Köstlichkeiten und Heilmitteln. Doch beim Sammeln wilder Pflanzen ist es absolut wichtig, niemals etwas mitzunehmen oder gar zu probieren, was nicht zweifelsfrei bekannt ist. Das nötige Wissen lässt sich durch Bücher oder auch im Internet erwerben. Besonders empfehlenswert ist aber das Lernen in der Natur zusammen mit Menschen, die sich bestens auskennen. 

In der Heideregion werden dazu interessante naturkundliche Führungen und Kräuterwanderungen angeboten. Immer wieder viel diskutiert wird die Gefahr des Fuchsbandwurms, die Wissenschaftler aber für sehr gering bis eher unwahrscheinlich halten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte das Sammelgut vor dem Verzehr gut waschen und kurz abkochen.

Beerenlese als Freizeit- und Gesundheitsprogramm

Der gesunde Nebeneffekt einer Beerenlese ist die damit verbundene Entschleunigung. Mitten in der Natur fällt die Hektik des Alltags von uns ab, und nebenbei sorgen gute Luft und die Geräusche des Waldes für Entspannung. Übrigens nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder lassen sich für einen Sammelausflug begeistern.

Beeren im Glas

Schön fürs Auge und herrlich erfrischend sind Getränke, die mit Wildbeeren aromatisiert werden. Dabei ist der Fantasie keine Grenze gesetzt: 

  • Wasser, 
  • Limonaden, 
  • Sekt oder 
  • Mixgetränke wie Gin Tonic 

lassen sich sehr gut mit einer Hand voll bunter Wildnis veredeln.

Ausflugtipp für Beerensucher

Die Wälder und Wanderpfade rund um Hösseringen, den Hardausee und das Hardautal eignen sich hervorragend, um auf Beerensuche zu gehen. Mögliche Ausgangspunkte sind die Parkplätze am Hardausee oder am Museumsdorf Hösseringen.

Ab Mitte Juni werden dort die ersten Heidelbeeren reif, Ende Juli folgen die wilden Himbeeren am Wegesrand, und ab Mitte August lohnt es sich, nach Brombeeren, Preiselbeeren und Ebereschen Ausschau zu halten. 

Die Region bietet außerdem schöne Wanderwege wie den Wassererlebnispfad Hardautal und den Walderlebnispfad Schooten. Vom Aussichtsturm Hösseringen lässt sich weit übers Land schauen, und an warmen Tagen lockt der Badestrand am Hardausee.

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