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"Allerlei am Weg ich fand..."

Highlights und Geheimtipps entlang des Weser-Harz-Heide-Radwegs

Eine Radreise bietet viele besondere Momente. Jede Stadt hat eine eigene Geschichte zu erzählen, jede Region ihre Eigenheiten. Manchmal sind es ganz kleine Dinge, besondere Naturplätze oder liebevoll von privater Hand gestaltete Museen, an die man sich nach seiner Radreise gern zurück erinnert. Unser Tourenvorschlag führt Dich über sechs Etappen auf etwas andere Art über die Hauptroute des Weser-Harz-Heide-Radwegs. Basierend auf der Beschreibung des passionierten Rad-Tourenfahrers Thomas Kempernolte (www.elm-freizeit.de), der im Frühjahr 2020 auf der Strecke unterwegs war, berücksichtigt diese Variante auch große und kleine Sehenswürdigkeiten, die zum Teil etwas abseits der beschilderten Route liegen.

1. Etappe Hannoversch Münden – Duderstadt

Deine Reise beginnt am Bahnhof in Hannoversch Münden und führt dich zunächst durch die Innenstadt zum bekannten Weserstein. Stadtauswärts, über die Werrabrücke gelangst Du über mehrere Hügel zwischen dem Weser- und Leinetal in das Harzvorland nach Dransfeld. Die Stadtkirche St. Martini und der ca. 8 km entfernte „Gaußturm“ auf dem Hohen Hagen sind lohnende Ziele. Vom Turm (auf Anfrage geöffnet) kannst Du bereits auf die nächste Stadt Deiner Reise blicken. Die altehrwürdige Universitätsstadt Göttingen bietet viel Sehenswertes. Vor allem ein Foto am Gänseliesel-Brunnen ist geradezu ein Muss!

Vorbei am Wendebachstausee, der im Sommer zum Baden einlädt, erreichst Du Dein erstes Etappenziel: das mittelalterliche Duderstadt, die „Hauptstadt“ des Eichsfelds. Über 600 Fachwerkhäuser, Kirchen und andere historische Bauten prägen das Ortsbild. Mit einem Besuch des etwa vier Kilometer außerhalb des Zentrums gelegenen „Grenzlandmuseums Eichsfeld“ endet der erste Reisetag auf dem Weser-Harz-Heide-Radweg.

Der Alte Weserstein in Hannoversch Münden unter einem Baum mit Sitzbank vor der vorbeifließenden Weser.
Foto: Axel Hindemith
Luftbild von Dransfeld (aus südlicher Richtung).
Foto: DL6RX
Gänselieselbrunnen in Göttingen (Markt), Blick von Osten, im Hintergrund das Alte Rathaus.
Foto: R. T. Al'Nachkar
Bunte Fassade eines Fachwerkhauses in Duderstadt, Steinstraße 24.
Foto: Tilman2007

2. Etappe Duderstadt – Clausthal Zellerfeld

Die ersten kleinen Anstiege lassen nicht lang auf sich warten, doch bereits nach vier Kilometern Fahrt gibt es auf Gut Herbigshagen (Sitz der Heinz-Sielmann Stiftung) Gelegenheit zum Zwischenstopp. Besucher des Regionalen Umweltzentrums können Besucher können hier bei einer Führung oder im Alleingang auf Entdeckungs­reise gehen und die heimische Flora und Fauna kennen lernen.

Nun wird es immer bergiger. Gut, dass der Weg an der Rhumequelle, eine der größten Karstquellen Europas, vorbeiführt! Von Herzberg, mit seinem überragenden Welfenschloss, fährst Du über die noch moderat ansteigende Straße durch die Harzer Karstlandschaft bis nach Osterode. Nimm Dir Zeit für eine Rundtour durch die malerische Altstadt und für eine kleine Stärkung.

In Richtung Sösetalsperre nehmen die Anstiege kontinuierlich zu – der Oberharz lässt grüßen! Aber wenn Du die zahlreichen, schön gelegenen Rastplätze nutzt, um Dich zwischendurch zu erholen, lässt sich auch dieses Hindernis gut bewältigen. Schöne Ausblicke und entsprechende Talfahrten im weiteren Verlauf der Reise entschädigen Dich für die Mühen. Schon am „Dammhaus“ ist der höchste Punkt der Tagesetappe erreicht und Du gelangst in schneller Talfahrt nach Altenau. Lust auf eine Pause? Dann empfiehlt sich ein Besuch in der „Gewürzgalerie“ und dem größten Kräuterpark Deutschlands!
Über eine ehemalige Bahntrasse wirst Du, nochmals mit einigen Höhenmetern zum nächsten Etappenort, in die Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, geleitet. Wenn Du nach der Bergetappe noch Lust hast, kannst Du vor Ort das Oberharzer Bergbaumuseum erkunden.

Aussichtsplattform am Quelltopf der Rhumequelle.
Foto: Axel Hindemith
Schloss Herzberg in Herzberg am Harz.
Foto: Elke Wetzig
Blick auf die Sösetalsperre bei Osterode am Harz.
Foto: Losch
Blick auf die Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld.
Foto: Erich Westendarp

3. Etappe Clausthal Zellerfeld - Hornburg

Der Tag beginnt entspannt mit der Abfahrt nach Wildemann. Wenn Du Dich für die Geschichte des Harzes und den Bergbau begeisterst, solltest Du im Besucherbergwerk „19-Lachter-Stollen“, eine der wichtigsten Anlagen des alten Oberharzer Silberbergbaus, Halt machen.

Auch in Lautenthal, Deiner nächsten Station, gibt es ein spannendes Bergwerksmuseum. 35 Erzgruben waren 1740 im Umfeld der Stadt in Betrieb,.Entlang der Innerste-Talsperre (mit schöner Bademöglichkeit) kommst Du nach Wolfshagen und lässt damit den Harz schon fast hinter dir. Nächstes Ziel ist Goslar, die über 1.000-jährige Kaiser- und UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt. Die Kaiserpfalz und das Besucherbergwerk Rammelsberg zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die Du nicht verpassen solltest.

Aber noch ist das Tagesziel nicht erreicht. Durch die Ausläufer des Harzes fährst Du bis Othfresen. Bald darauf kommt das im 18. Jahrhundert errichtete Barockschloss in Liebenburg in Sicht und drei Dörfer weiter, in Schladen, warten schon die nächsten Sehenswürdigkeiten. Hier findest Du nicht nur Europas größte, private Schlangenfarm, sondern auch Reste der Königspfalz „Werla“. Noch wenige Kilometer und Du hast den nächsten Etappenort erreicht. Mit der unter Denkmalschutz stehenden mittelalterlichen Altstadt und den annähernd 400 Fachwerkhäusern gilt Hornburg, die Geburtsstadt von Papst Clemens II, als eine der schönsten Kleinstädte Norddeutschlands.

Außenansicht des Besucherbergwerks 19-Lachter-Stollen bei Wildemann (Harz).
Foto: Losch
Blick auf die Sösetalsperre bei Osterode am Harz.
Foto: Michael (Halle)
Außenansicht der Kaiserpfalz in Goslar.
Foto: C9po
Nasenschild einer Huf- und Schloss-Schmiede in Hornburg
Foto: Oxfordian Kissuth

4. Etappe Hornburg – Gifhorn

Schon um das Jahr 1000 erfolgte die Gründung des Klosters Heiningen, dessen früheren Gutshof Du auf dem Weg in die Lessingstadt Wolfenbüttel passierst. Ein kurzer Rundweg durch die Stadt führt Dich hier zu dem prachtvolle Welfenschloss, der berühmten Herzog-August-Bibliothek und zu weiteren historischen Denkmälern der Stadt.

Auf dem idyllischen Uferweg entlang der Oker fährst Du anschließend in die Stadt Heinrichs des Löwen, nach Braunschweig. Zeit, das Fahrrad abzustellen und einen kleinen Rundgang zu unternehmen, der Dich zum Dom, dem historischen Rathaus, der Burg Dankwarderode und natürlich zum steinernen Löwen, dem Wahrzeichen der Stadt, bringt.

Vorbei am Staatsteheater und dem Prinzenpark folgst Du ein Stück dem Bachlauf der Wabe und erreichst über mehrere dicht im Umfeld Braunschweigs liegende Dörfer Isenbüttel und das Naherholungsgebiet Tankumsee. Bis zum nächsten Etappenziel, der „Mühlenstadt“ Gifhorn, ist es nur noch ein kurzes Stück. Mit dem Besuch des Mühlenmuseums und des Historischen Museums Schloss Gifhorn endet der Tag.

Portal des Schlosses Wolfenbüttel.
Foto: Holbein66
Blick auf das Löwendenkmal vor der Burg Dankwarderode in Braunschweig.
Foto: Tilman2007
Badende und sich sonnende am Strand desTankumsees bei Gifhorn.
Foto: Wurthmann
Portugisische Mühle mit Besuchern im Mühlenmuseum Gifhorn.
Foto: Misburg3014

5. Etappe Gifhorn – Uelzen

Noch ein Blick auf das Mühlenmuseum bevor Du dem Lauf der Ise folgst und Gifhorn in Richtung Wahrenholz verlässt. Durch den „Heiligen Hain“, das bekannteste Heidegebiet der Südheide, erreichst Du das Kloster Isenhagen. ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster und heutiges evangelisches Damenstift. Das gotische Backsteingebäude beherbergt zahlreiche Kunstschätze und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Der nächste Zwischenstopp lässt nicht lange auf sich warten – auch das Otterzentrum im benachbarten Hankensbüttel ist einen längeren Aufenthalt wert.

Über Land und parallel zum Elbe-Seitenkanal führt die Strecke zunächst nach Lüder. Die dortige St.-Bartholomäus-Kirche war bis ca. 1500 eine Wallfahrtskirche, deren Einzugsgebiet sich bis in die Provinz Brandenburg erstreckte. Direkt vor ihr hat der „Riese von Lüder“ seinen Platz gefunden. Der 45 t schwere Findling ist eines der größten geologischen Objekte seiner Art in Niedersachsen.

Entlang des Parksees erreichst Du Bad Bodenteich, wo der Weg Dich zunächst zur ehemaligen Wasserburg führt. Lohnenswert sind das Burgmuseum, das im rekonstruierten Brauhaus ansässige Museum „Deutsche Einheit“ und der „Vierhundertwasser-Barfuß-Pad“ rings um das Burggelände. Über Kuckstorf und Wieren (mit seiner malerischen Feldsteinkirche) kommst Du zum Elbe-Seiten-Kanal, dem Du bis zur Schleuse Uelzen, der größten Sparschleuse der Welt, folgst. Du kannst die Schleusung der Schiffe von der Besucherplattform verfolgen.

Mehrere kleine Dörfer sind zu durchfahren, dann ist Uelzen, der Zielort der fünften Etappe, erreicht. Vom Uhlenköper-Denkmal über den „Weg der Steine“ und die St. Marienkirche bis zum wohl schönsten Bahnhof der Welt, dem „Hundertwasser-Bahnhof“ bietet die kleine Hansestadt viel Sehenswertes.

Ein Baummarder (Edelmarder) auf einem Baum sitzend.
Foto: J. Clauß / HRUE
Blick auf den "Riesen von Lüder", einen der größten Findlinge Niedersachsens. Im Hintergrund die St. Bartholomäus-Kirche in Lüder.
Foto: P. Gerlach / HRUE
Eine sommerlich gekleidete Frau sitzt am Wassergraben der Burg Bodenteich und planscht mit den Füßen im Wasser.
Foto: D. Ketz / LHG
Eine Gruppe Radfahrer verlässt den Vorplatz des Hundertwasser-Bahnhofs in Uelzen.
Foto: J. Clauß / HRUE

6. Etappe Uelzen – Lüneburg

Es ist nur ein kurzes Stück von Uelzen unter dem Elbe-Seitenkanal hindurch bis nach Oldenstadt. Unser Routenvorschlag macht hier einen kurzen Schlenker zur ehemaligen Klosteranlage im historischen Zentrum. Danach radelst Du an dem etwas versteckt liegenden Oldenstädter See vorbei nach Ripdorf, Hier folgst Du zunächst wieder dem Elbe-Seitenkanal und wechselst danach auf einen Waldweg, der früher als Handelsstraße für den Salztransport diente. Erneut unterquert die Straße den Elbe-Seitenkanal. Die Treppe nach oben auf den Kanaldamm erlaubt Dir einen herrlichen Rundblick ins Ilmenautal! Der in der Nähe liegende Jastorfer See entstand beim Kanalbau und ist heute eines der größten Vogelschutzgebiete der Region. Von einem Beobachtungsturm kannst Du die Tiere sehen, ohne sie zu stören.

Bei Klein Bünstorf überquerst Du die Ilmenau und gelangst zu einer der schönsten Heideflächen der Region (Blütezeit meist Mitte August bis Mitte September). Der Heidefluss begleitet Dich nach Bad Bevensen und führt Dich durch den wunderschönen Kurpark mit einer der größten Sonnenuhren Europas und der Jod-Sole-Therme. Von Altenmedingen aus führt ein etwa zwei Kilometer langer Abstecher zu den Königsgräbern von Haaßel, eine beeindruckende Grabanlage aus der Zeit zwischen 3300 und 3000 v. Chr.

Durch kleine Heideorte wie Edendorf, Hohnstorf, Hohenbostel und Deutsch Evern gelangst Du schließlich zum Ende der Reise – nach Lüneburg. Die alte Hanse- und junge Universitätsstadt bietet eine Fülle sehenswerter Orte, die Du Dir am besten im Rahmen einer der Stadtführungen zeigen lässt. Neben der liebevoll restaurierten Altstadt und dem historischen Rathaus sind auch das neue Lüneburger Museum, der Millionen teure Libeskind-Bau und der Rundblick vom Wasserturm quasi Pflichtprogramm für jeden Besucher der Stadt.

Luftbild der Ilmenau, die bei Jastorf den Elbe-Seitenkanal unterquert.
Foto: D. Ketz / LHG
Eine Gruppe Radfahrer durchquert die blühende Klein Bünstorfer Heide.
Foto: J. Clauß / HRUE
Der sprudelnde Neptunbrunnen im Kurpark in Bad Bevensen.
Foto: J. Clauß / HRUE
Der Marktplatz Lüneburg mit historischem Rathaus.
Foto: LMG

FR Weser-Harz-Heide-Radweg HR touristisch

30:10 h 2334 hm 2454 hm 453,8 km schwer

Hannoversch Münden, Deutschland

>
Dieser Routenvorschlag basiert auf dem Verlauf der Hauptroute des Weser-Harz-Heide-Radwegs, bezieht jedoch einige touristische Ziele in direkter Umgebung ein.
Der Weser-Harz-Heide-Radweg ist eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tour durch beeindruckende Landschaften und Städte Niedersachsens. Die Strecke verläuft in weiten Teilen auf verkehrsarmen Straßen sowie land-und forstwirtschaftlichen Wegen. Der Bereich zwischen Weser und Harz enthält sowohl stärkere Steigungen als auch steile Abfahrten. Von Goslar bis Lüneburg verläuft die Radroute in leicht hügeligem bis ebenen Gelände.Die hier aufgeführte Strecke wurde freundlicherweise von www.elm-freizeit.de, Thomas Kempernolte zur Verfügung gestellt.Um zu den touristischen Zielen zu gelangen, wurden teilweise auch Fußgängerbereiche eingebunden, in denen die Räder geschoben werden müssen.
  • Aufstieg: 2334 hm

  • Abstieg: 2454 hm

  • Länge der Tour: 453,8 km

  • Höchster Punkt: 632 m

  • Differenz: 621 hm

  • Niedrigster Punkt: 11 m

Schwierigkeit

schwer

Panoramablick

viel

Saisonale Eignung

geeignet witterungsbedingt nicht geeignet unbekannt
  • JAN

  • FEB

  • MRZ

  • APR

  • MAI

  • JUN

  • JUL

  • AUG

  • SEP

  • OKT

  • NOV

  • DEZ

Merkmale Touren

Fernradweg

Einkehrmöglichkeit

Offen

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