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Der Eiweiß-Champion aus der Heide

Buchweizen – vielseitig und gesund

Bis ins 19. Jahrhundert gehörten Buchweizenfelder zum typischen Erscheinungsbild der Lüneburger Heide. Das eiweiß- und stärkehaltige Knöterichgewächs fand auf den sandigen, nährstoffarmen Böden optimale Wachstumsbedingungen und diente vor allem der Landbevölkerung als wichtige Nahrungsquelle. Buchweizengrütze, Buchweizenpfannkuchen, Buchweizenkuchen und viele weitere traditionelle Rezepte entstanden in dieser Zeit.

Mit der Verbreitung der Kartoffel verlor das „Heidekorn“ jedoch an Bedeutung. Dafür gab es mehrere Gründe: Es ist vergleichsweise mühevoll, die Samen der hübsch anzusehenden Pflanzen mit ihren herrlich duftenden, weiß-rosarote Blüten zu gewinnen. Anders als bei Getreide erfolgt die Reife nicht gleichmäßig – während der Stängel oben noch blüht, sind die Körner im unteren Teil bereits reif. Überdies sitzen sie locker am Halm, was das Dreschen erschwert und den Ertrag mindert. Kartoffeln und andere Ackerfrüchte anzubauen, war profitabler.

Gut für Mensch und Umwelt

Nachdem er nahezu von den Ackerflächen verschwunden war, erinnern sich inzwischen immer mehr Landwirte an den Buchweizen. Das Pseudogetreide passt zur gestiegenen Nachfrage an glutenfreien Speisen und ist unempfindlicher gegenüber den Klimaveränderungen in Form von Hitze und Trockenheit. Die positiven Eigenschaften bei der Behandlung von Durchblutungsstörungen und Gefäßerkrankungen machen die „Arzneipflanze des Jahres 1999“ überdies interessant für die Naturmedizin und naturkosmetische Anwendungen. Auch die ökologische Bedeutung als Bienenweide ist immens: 300 bis 1800 duftende Blüten kann eine einzelne Buchweizenpflanze produzieren, und das zu einem Zeitpunkt, wenn die meisten anderen Ackerpflanzen schon verblüht sind!

Buchweizentorte aus der Lüneburger Heide

Sowohl für traditionelle Rezepturen als auch in der modernen Vollwertküche ist Buchweizen längst nicht mehr wegzudenken. Ein Muss unter den regionalen Spezialitäten der Lüneburger Heide ist die Buchweizentorte, mit der Du Dich in zahlreichen Cafés und Konditoreien verwöhnen kannst. Auch Pfannkuchen, z. B. mit leckeren Heidelbeeren, oder Buchweizenwaffeln sind regionale Köstlichkeiten, die Du unbedingt probieren solltest.